Der Bammelfaktor – Mut ist, wenn du es trotzdem tust

Bammelfaktor
Der Bammelfaktor – Mut ist, wenn du es trotzdem tust

Martin Weiss hat den Begriff des Bammelfaktors geprägt. Bammelfaktor klingt irgendwie sympathischer als Angst. Wenn ich mich darauf einlasse, etwas Neues zu wagen, vielleicht sogar etwas Größeres zu tun, als ich bisher je getan habe, dann gehört der Bammelfaktor dazu. Wenn ich Neuland betrete, kann ich nicht wissen, wie es sich entwickelt oder wie es ausgehen wird. Und diese Unsicherheit macht Angst.

Jede Menge Glückshormone

Wenn es dann funktioniert, wenn ich eine Hürde genommen habe, belohnt mich mein Gehirn dafür mit der Ausschüttung von Glückshormonen. Das macht den Kick bei Hochseilgärten aus. Das Überwinden der Angst verbunden mit dem Hochgefühl, es geschafft zu haben. Deswegen heißt es: No risk no fun.

Solange ich mich nur in den sicheren Bahnen des Gewohnten bewege, vermeide ich zwar die Angst und die Phase des Zweifels und der Unsicherheit, nehme mir aber auch die Chance auf das Hochgefühl, wenn es geklappt hat. Und die Chance auf Erfolge, auf Etappensiege, darauf immer wieder Neues zu lernen.

Den Mutigen gehört die Welt

Es heißt nicht umsonst: Den Mutigen gehört die Welt. Den Mutigen, nicht den Waghalsigen oder den Draufgängern. Mutig sein, heißt für mich, es trotzdem zu tun, obwohl ich einen hohen Bammelfaktor spüre. Und mir Unterstützung zu holen, mich gut vorzubereiten und mein Bestes zu geben.

Eine andere Art der Sicherheit

Denn wenn ich die Sicherheit aus dem Ergebnis nicht habe – und die kann ich nicht haben, wenn ich etwas Neues wage – dann brauche ich eine andere Variante der Sicherheit. Ich habe hier im letzten Sommer schon einmal über das Thema Mut und die Angst vor dem eigenen Leuchten geschrieben. Damals habe ich in einem öffentlichen Video gesungen. Und habe meine Sicherheit daraus bezogen, dass ich mir versprochen habe, komme was da wolle, auf jeden Fall stolz auf mich zu sein. Weil ich mich getraut habe. Egal was die anderen denken.

Mein Projekt: der erste NLP-Online-Kongress

Diesmal starte ich ein größeres Projekt. Und da ist ein Teil der Sicherheit, die ich mir selbst geben kann, der, dass ich mein Bestes gebe und mich gut organisiere. Und mir Feedback hole und Unterstützung. Was ist denn nun das größere Projekt? Ich veranstalte den ersten NLP-Online-Kongress in Deutschland (ob es woanders schon welche gibt – keine Ahnung.). Und ich lade viele Altmeister des NLP dazu ein. Und ja, mir ist schon immer wieder mulmig zumute. Aber hey: den Mutigen gehört die Welt. Was auch immer dabei rauskommt: ich habe auf jeden Fall ganz viel dazu gelernt. Habe ganz viele Erfahrungen gesammelt. Ich bin gewachsen bzw. wachse im Tun dieser Tage die ganze Zeit.

Fragen stellen

Es lohnt sich, sich an der Stelle auch ein paar Fragen zu stellen: Was kann mir schlimmstenfalls passieren? Werde ich gesteinigt, geköpft, …? Nein. Wenn ich ganz ehrlich bin. Es passiert überhaupt nichts Schlimmes. Vielleicht habe ich Geld „vergeudet“, viel Zeit investiert, ohne dass sich der gewünschte Erfolg in Gänze einstellt. Vielleicht. Womöglich finden mich auch ein paar Leute doof. Und vielleicht schmerzt mich das auch. Wer weiß?

Aber was passiert, wenn ich mir von meiner Angst den Schneid abkaufen lasse? Wenn die Angst dazu führen würde, dass ich das Wagnis nicht eingehe? Das würde Stagnation bedeuten. Ich würde mir die Chance nehmen, stolz auf mich zu sein. Kein Wachstum. Und keine neuen Perspektiven.

Ich tue mal so als ob

Da nehme ich doch lieber ein paar schlaflose Nächte in Kauf und nutze all das schöne Zustandsmanagement, das ich im NLP gelernt habe. Und tue schon mal so, als wäre mein Kongress ein voller Erfolg. Um mich immer wieder in einen Zustand der Zuversicht zu bringen, wenn der kleine Angsthase in mir hormonelle Wallungen produziert.

Eine liebevolle Umarmung

Ab und an nehme diesen Angsthasen in mir auch mal liebevoll in den Arm. Weil ich nichts davon halte, im Kampf mit mir selbst unterwegs zu sein. Das kostet nur Energie. Die Angst liebevoll umarmen: ja. Mir von ihr den Schneid abkaufen lassen: Nein!

Mut tut gut

Immer wieder begegne ich in meinen Seminaren Menschen, die sagen: mehr Mut, das wäre toll. Also: den Mutigen gehört die Welt. Wofür brauchst du Mut? Was würdest du dich gern mal trauen? Und welche Sicherheit kannst du dir selbst geben, damit du es angehst?

 Die Autorin: Ingrid Huttary, Aufbruchs- und Dranbleibcoach ingrid-rund
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4 Comments

  1. Katrin Neiß 04/05/2017at7:55

    Tolle Idee, Ingrid!! Ich bin schon gespannt!

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  2. Olaf 04/05/2017at17:19

    Liebe Ingrid, da bin ich auch gespannt – und drücke Dir die Daumen! Und damit es sich richtig lohnt, von meinem Vorsatz, nie zu kommentieren mal wieder abzuweichen, hier ein Literaturhinweis, den ich -Martins “Bammelfaktor” in Ehren- für viel einschlägiger (kann man “einschlägig” überhaupt steigern?) halte. Viel zu wenig Berücksichtigung finden (Beiträge einer Frau eben) die Bücher von Brené Brown, “Die Gaben der Unvollkommenheit” und “Verletzlichkeit macht stark”. Was diese Angst mit Scham zu tun hat und wie Resilienz gegenüber diesem “Bammelfaktor” erworben werden kann, das ist ihr Forschungsthema. Liebe Grüße, Olaf

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    1. Benutzer-Avatar Ingrid Huttary 04/05/2017at18:11

      Lieber Olaf, danke fürs Daumendrücken. Die Buchtipps klingen spannend. Da gucke ich mich mal um. Danke!!!

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