Das schlechte Gewissen

Frau zu das schlechte Gewissen
Das schlechte Gewissen

Wer kennt es nicht, das weit verbreitete schlechte Gewissen. Insbesondere in meinen Seminaren zur Lebensbalance gehört es zu jenen Phänomenen, die viele Menschen gern loswürden.

Dass wir ein Gewissen haben, ist zunächst einmal für das Zusammenleben schlicht unabdingbar. Der Mensch ist ein Gesellschaftstier und braucht fürs Zusammenleben eine innere Instanz, die Orientierung gibt. Was darf ich tun und was lasse ich lieber bleiben, was gehört sich und was nicht.

Im Rahmen meiner Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie habe ich für Menschen ohne diese innere Instanz den Begriff der dissozialen Persönlichkeit gelernt. Als dissozial gestört gelten Menschen, die ständig soziale Normen missachten, ihre eigenen Ziele rücksichtslos verfolgen und dabei die Rechte anderer verletzen. Ganz ohne jedes schlechte Gewissen.

Allem gerecht werden wollen

Das schlechte Gewissen, das meine Teilnehmerinnen plagt, schießt oft eher in die andere Richtung übers Ziel hinaus. Die dissoziale Persönlichkeit verfolgt ihre eigenen Ziele quasi ohne Rücksicht auf Verluste. Die Menschen, denen ihr schlechtes Gewissen zu schaffen macht, würden hingegen am liebsten allen und allem gerecht werden. Sie wären am liebsten die perfekte Mutter sein, backen den perfekten Kuchen, füllen das Ehrenamt perfekt aus, dabei natürlich immer bestens gelaunt und bestens gstylt. Ganz nebenbei sind sie natürlich auch noch die perfekte Ehefrau, die perfekte Mitarbeitern, die nie krank wird und deren Kinder auch nie krank werden.

Auch eine Form von „ich will alles und zwar sofort“, aber eben nicht für mich selbst, sondern für alle anderen und vielleicht ganz zum Schluss dann auch noch etwas Zeit für mich. Ich zerreiße mich, um all den vielen Anforderungen gerecht zu werden. Und weil ich es nicht schaffe, zumindest nie zur Gänze, wird das schlechte Gewissen zum regelmäßigen Begleiter.

Wenn die innere Erlaubnis fehlt

Und wenn ich es mir dann mal erlaube, mir Zeit für mich zu nehmen, dann plagt mich das schlechte Gewissen auch gleich wieder. Jetzt könnte ich mal genießen, dass ich in der Sonne sitze. Doch dann kommt hinterrücks meine innere moralische Instanz und macht es mir madig. Du solltest lieber die Wäsche machen, wie kannst du hier einfach sitzen, wo doch dein Mann im Büro sich abrackert. Du bist eine schlechte Mutter, wenn du dir lieber Zeit für dich nimmst, statt dein Kind früher aus der Kita zu holen …

Gerade, wenn es darum geht, sich selbst mal etwas zu gönnen, fehlt oft die innere Erlaubnis, sich selbst wichtig zu nehmen. Für eine funktionierende Gesellschaft ist es wichtig, dass die einzelnen Mitglieder das Gemeinwohl eher über die eigenen Bedürfnisse stellen. Das schlechte Gewissen ist gewissermaßen der Kit, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Denn nur, wenn wir uns an Normen halten, funktioniert das Zusammenleben. Deswegen ist diese normative Kraft wohl ganz tief in uns verankert, insbesondere bei vielen Frauen. Allerdings nützt es der Gemeinschaft natürlich gar nichts, wenn die einzelnen Mitglieder sich derart selbst ausbeuten, dass ihnen die Puste ausgeht.

Die Diskrepanz zwischen Sollen und Sein

Das schlechte Gewissen zeigt die Diskrepanz auf zwischen dem Anspruch, den wir an uns haben und dem, was wir tatsächlich schaffen, zwischen Sollen und Sein. Dahinter steckt oft ein Teil in uns, der uns antreibt: Du solltest anders sein! Du solltest besser sein!

Oft ist uns rational sogar klar, dass niemand perfekt ist. Die anderen nicht und ich auch nicht. Und trotzdem quälen wir uns selbst mit mehr oder minder stark ausgeprägten Schuldgefühlen.Sehr effektiv hilft dagegen nach meiner Erfahrung die Arbeit mit den Wholeness Prozessen.

 

 Die Autorin: Ingrid Huttary, Coach für Selbstwirksamkeit und Lebensfreude
  • Du möchtest dein schlechtes Gewissen loswerden?

Lass dich von mir durch den Wholeness Prozess führen.

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