Wenn du die Wahl hast, wähle
Letzte Woche ging es hier auf meinem Blog um das Gefühl, das sich verändert, wenn du statt „ich muss“ „ich will“ wahrnimmst. Wenn du wahrnimmst, dass das, was du scheinbar musst, letztlich auf deiner eigenen Entscheidung beruht. Heute geht es hier um Wahlmöglichkeiten.
Was tust du, wenn dir zwei Sachen wichtig sind, die sich ausschließen? Wenn es dir wichtig ist, deine Arbeit fertig zu stellen, es dir aber auch wichtig ist, pünktlich im Hort oder bei deinen Kindern zu sein?
Nimm die Wahlmöglichkeit als Bereicherung wahr
Dann hilft nur eines: triff eine Entscheidung. Der Gehirnforscher Ernst Pöppel hat mal ausgerechnet, dass wir täglich rund 20.000 Entscheidungen treffen. Manchen Menschen fällt es leichter, manchen schwerer.
Und auch hier gilt wieder: nimm wahr, dass du dich entscheiden darfst, statt darunter zu leiden, dass du dich entscheiden musst. Denn die Aussicht auf Wahlmöglichkeiten, die Aussicht darauf, aus freien Stücken eine Option wählen zu dürfen, aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn. Das heißt, wenn es dir gelingt, die Wahlmöglichkeit als Bereicherung anzusehen, belohnt dich dein Gehirn mit der Ausschüttung von Endorphinen.
Steh zu dir selbst
Und wenn du gewählt hast, dann steh zu deiner Entscheidung. Geh einfach davon aus, dass es die beste Wahl war. Geh einfach davon aus, dass die Entscheidung, die du getroffen hast, zu diesem Zeitpunkt die bestmögliche war. Ich habe in meinem Artikel „Über Entscheidungen, Mut und die Angst vor dem eigenen Leuchten“ schon einmal auf Gunter Schmidts Aussage verwiesen, dass wir nie im Vorhinein wissen können, was die Zukunft bringt. Ob die Entscheidung wirklich richtig war. Aber wir können beschließen, dass wir jetzt zu unserer Entscheidung stehen und liebevoll mit uns selbst umgehen, was auch immer daraus folgt.
Und lass die andere Option los. Schieb sie vor deinem geistigen Auge richtig beiseite. Wenn du später darauf zurückkommen möchtest, dann schieb sie regelrecht mental in die Zukunft. Sag ihr innerlich: du bist später dran. Und wenn das schlechte Gewissen sich meldet, richte dich auf, lächle, atme aus und sag ihm: Ich gebe mein Bestes und ich habe gewählt. Geh auch körperlich in eine Position der Klarheit und Souveränität. Das hilft. Und wie immer: Glaub mir kein Wort, probier’s aus 😉
Also: Wenn du die Wahl hast, wähle und freu dich dran. Und versprich dir, komme was da wolle, liebevoll zu dir selbst und deiner Entscheidung zu stehen. Wenn es dir gelingt, diese Klarheit auszustrahlen, dann werden auch andere, die von deiner Entscheidung betroffen sind, diese leichter akzeptieren. Oft strahlen wir Unentschlossenheit aus und tragen unser schlechtes Gewissen vor uns her. Das spüren dann andere. Je klarer du bist, umso eher folgen dir auch deine Mitmenschen, egal, ob es um deine Kinder, deinen Partner oder deine Mitarbeiter oder Kollegen geht.
Die Autorin: Ingrid Huttary, Mindset-Expertin für souveräne Führung und gesunde Lebensbalance
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danke, liebe Ingrid! immer wieder beflügelst Du mich mit Deinen Gedanken. ich selbst hatte immer große Schwierigkeiten, mich zu entscheiden….üben lohnt sich! und da spielt die Selbstliebe eine große Rolle! von Herzen Dir alles Liebe, Deine Claudia
… freut mich, liebe Claudia! Je nachdem, um welche Entscheidung es geht, kann Selbstliebe ein Schlüssel sein.
Liebe Grüße
Ingrid
Liebe Ingrid,
ich möchte noch etwas zu dem „muss“ sagen. Für mich hat es für manche Themen, wie z.B. Sport nicht gestimmt, wenn ich anstatt „muss“ – ich „will“ sage. Denn ich wollte nicht sporteln, da es eine Qual für mich war. Ich habe eine andere Lösung für mich gefunden und zwar, ist es „notwendig xy zu tun“, da ich xy will. Das hat mir sehr geholfen.
Liebe Grüße
Carmen
Liebe Carmen,
beim „ich will“ statt „ich muss“, ist im Grunde nur die Reihenfolge anders: Ich will Sport machen, damit ich xy erreiche. Letztlich ist wichtig, dass sich das Gefühl ändert. Und wenn das für dich stimmiger funktioniert mit „notwendig, damit“, finde ich das genauso zielführend.
Liebe Grüße
Ingrid