Überall gute Vorsätze
Und wieder starten wir in ein neues Jahr. Und all überall erscheinen Artikel, Posts, Videos und mehr zu den guten Vorsätzen zum Jahreswechsel. In einer der Emails zum Thema, die mich gerade erreichen, habe ich gelesen, dass der 17. Januar, der „Wirf-deine-Vorsätze-über-Bord-Tag“ sein soll, der Tag, an dem laut Statistik rund 80% der Menschen ihre Neujahrsvorsätze bereits wieder aufgeben. Und in einem meiner älteren Blogartikel zum Thema habe ich schon malgeschrieben, dass in den meisten Fitnessstudios ab dem 15. Januar bereits wieder der Normalbetrieb einkehrt, nach einem kurzen Ansturm zu Beginn des Jahres.
Als regelmäßige Nutzerin eines solchen Studios freue ich mich aktuell darauf, dass die guten Vorsätze der vielen zusätzlichen Nutzenden nachlassen und es wieder leerer wird. Für all jene, die erst einmal voller Elan kurz starten und dann wieder aufgeben, ist diese Bilanz natürlich eher unerfreulich.
Zu Neujahr oder jederzeit?
Wie ist es bei dir? Startest du mit guten Vorsätzen ins neue Jahr? Oder setzt du dir lieber jahreszeitenunabhängige Ziele? Nämlich dann, wenn du merkst, dass etwas sich für dich nicht mehr stimmig anfühlt und du spürst, dass du etwas ändern solltest?
Die Symbolkraft des Jahreswechsels ist grundsätzlich nicht verkehrt, um etwas zu verändern. Nur reicht ein eher schwammiger guter Vorsatz in der Regel nicht aus, sonst würden nicht 80% der guten Vorsätze so schnell wieder versanden. Wenn du den Schwung des neuen Jahres als Neubeginn nutzen möchtest, braucht es also eine andere Herangehensweise.
Bilanz ziehen
Vielleicht hast du die Zeit zwischen den Jahren längst genutzt, um Bilanz zu ziehen. Wenn nicht, würde ich damit anfangen.
- Was war richtig gut in 2024? Was hast du erlebt, getan, erreicht, was dich wirklich erfreut hat? Was hat dein Leben reicher, schöner, bunter gemacht? Was erfüllt dich mit Dankbarkeit?
Wenn du dir darüber Klarheit verschafft hast, dann kannst du erst einmal beschließen, was du fortführen oder vielleicht ausbauen möchtest? Egal, ob beruflich, sportlich, finanziell, in deinen Beziehungen, im Bereich Selbstfürsorge etc. So werde ich z.B. weiter regelmäßig zum Yoga gehen und etwas öfter zum Krafttraining (das ist jetzt schwammig, konkret heißt das, statt ca. 1x im Monat 2-3x). Beruflich baue ich meine Angebote im Bereich Bildungsurlaub aus.
Und auch die doofen Sachen beachten
- Was war vielleicht richtig doof in 2024? Und wie kannst du es ändern? Wie viel Veränderung liegt in deiner Macht?
Wenn du vielleicht in 2024 krank warst oder deinen Job verloren hast oder du jemanden verloren hast, dann ist das nichts, was sich mal eben durch gute Vorsätze verändern lässt. Wir haben nie die volle Kontrolle über alles. Und schon gar nicht über politische Ereignisse, Kriege etc. Und doch können wir oft vieles, was doof war, verändern. Dadurch, dass wir unsere Haltung ändern, dadurch, dass wir aktiv werden oder achtsamer mit uns umgehen. Zu mir ins Coaching kommen viele Menschen, die merken, dass sie im Innen etwas verändern müssen, damit sie wieder gesünder werden. Oder andere, die merken, dass sie etwas tun müssen, damit sie sich im Team wieder wohler fühlen oder in ihrer Beziehung. Deswegen lohnt es sich, zu schauen, was nicht so gut gelaufen ist und was du tun kannst, damit es in 2025 besser läuft. Was möchtest du loslassen, weniger machen? Wovon möchtest du mehr?
Echtes Commitment
Und dann geht es darum, nicht nur halbherzig an deine Themen heran zu gehen, sondern mit echtem Commitment. Was ist jetzt wirklich dran? Was ist dir für dieses Jahr wirklich wichtig? Überleg dir dazu ganz konkret, was du erreichen möchtest. Je konkreter, desto besser. Und dann finde kleine Schritte, um dich auf den Weg zu deinem Ziel zu machen.
Vielleicht merkst du, dass du dich gern mehr bewegen möchtest oder mehr Zeit für dich brauchst. Die meisten Menschen wissen ja, was ihnen fehlt. Überleg dir kleine Maßnahmen, um dich in die Richtung zu bewegen, von dem, was du stattdessen gern hättest. Und dann hilft es vielen, zusätzlich noch hinzuspüren, um herauszufinden, was sie hindert. Liegt es daran, dass die Bedürfnisse anderer Menschen dir immer wichtiger sind, als deine eigenen? Oder sind es deine Gewohnheiten, die dich wie am Gummiband zurück auf die Couch ziehen und du so doch nicht in Bewegung kommst? Wer sich seine Verhinderer bewusst macht, findet viel leichter Wege, um sie entmachten oder ggf. auszutricksen.
Baby Steps
Oft lohnt es sich, erst einmal so klein anzufangen, dass du keinen oder nur ganz wenig Widerstand spürst. Also nicht gleich 3-4x die Woche Fitnessstudio, sondern 3-5 Minuten Bewegung am Tag. Oder einen festen Kurs in der Woche, der sich einigermaßen mit deinen anderen Verpflichtungen vereinbaren lässt. Sodass dein Gewinn größer ist als dein schlechtes Gewissen.
Natürlich lässt sich nicht jede Veränderung in kleine Schritte runterbrechen. Wenn du dich in deiner Arbeit nicht wohlfühlst, dann braucht es vielleicht eine neue Stelle. Doch selbst eine solche größere Veränderung, braucht viele kleine Schritte. Das Abwägen des Für und Widers, Recherche, innere Arbeit, um den Mut aufzubringen …
Ich wünsche dir jedenfalls heute, dass du innere Klarheit findest, daraus einen Plan entwickelst und dich in kleinen Schritten auf den Weg machst.
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