Selbstzweifel

Selbstzweifel - Frau kaut an Nägeln

An anderer Stelle habe ich schon einmal über eine extreme Form von Selbstzweifeln geschrieben, das so genannte Impostor-Syndrom. Doch es reichen schon weniger extreme Ausprägungen von Selbstzweifeln, um uns das Leben schwer zu machen.

Selbstzweifel bei Entscheidungen

Neulich im Seminar erzählte eine Teilnehmerin, dass sie fast immer, wenn sie eine Entscheidung getroffen hat, anfängt, an sich und dieser Entscheidung zu zweifeln. Damit zweifelt sie zwar nicht an sich selbst, trotzdem ist für mich diese Unsicherheit auch eine Spielart von Selbstzweifeln.

Zum Thema Entscheidungen finde ich die Herangehensweise von Gunther Schmidt besonders hilfreich. Wenn ich mich entscheide, fehlt die Sicherheit, zu wissen, wie es ausgeht. Weil ich ja heute nicht wissen kann, wie das Ergebnis morgen tatsächlich sein wird.

Das Bedürfnis nach Sicherheit

Deswegen braucht es eine andere Sicherheit, als die auf Basis des Ergebnisses. Und diese Sicherheit kann ich mir selbst nur geben, indem ich mir verspreche, liebevoll und wertschätzend mit mir selbst umzugehen, egal wie es ausgeht. Gunther Schmidt beschreibt in manchen seiner Vorträge, dass bei Menschen, die sich schwer tun mit Entscheidungen oft die einzige Sicherheit darin besteht, dass sie sich selbst eins auf die Mütze geben, wenn das Ergebnis nicht das gewünschte ist.

Hier kann ich ansetzen und mir selbst eine andere Form der Sicherheit schenken – siehe dazu auch meinen Artikel „Über Entscheidungen, Mut und die Angst vor dem eigenen Leuchten“.

Sich selbst infrage stellen

Noch größere Hemmnisse entstehen aus Selbstzweifeln, in denen wir nicht nur Angst vor möglichen Folgen haben, sondern uns selbst gleich als Person infrage stellen. Zum Beispiel weil wir tief drinnen Überzeugungen verinnerlicht haben, wie etwa: Das kannst du sowieso nicht. Du hast es nicht verdient. Du bist nicht gut genug. Das steht dir nicht zu. Das ist eine Nummer zu groß für dich. Wer bist du, dass du denkst, du könntest dir das erlauben.

Mit angezogener Handbremse

Wie ich auch zum Thema Selbstvertrauen schon geschrieben habe, versetzt der Glaube bekanntlich Berge. Wenn ich tief drinnen an mir selbst zweifle, dann stehe ich mir die ganze Zeit selbst im Weg, egal welches Ziel ich verfolge. Das ist dann in etwa so, als würdest du bei einem Autorennen mit angezogener Handbremse antreten. Dieses Bild passt auch deswegen, weil du nicht nur langsamer bist. Sondern, genauso, wie dann irgendwann das Auto kaputt geht, wenn du permanent gleichzeitig bremst und fährst, machst du dich auch selbst kaputt. Denn diese ständigen Selbstzweifel kosten enorm viel Energie.

Selbstzweifel sind kräftezehrend

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie kräftezehrend Selbstzweifel sein können. Oft rauben sie dann auch noch den Schlaf, was das ganze Problem noch verschärft. Auf die Art und Weise fehlt dann die Energie, um die Aufgaben zu bewältigen, deretwegen wir an uns zweifeln. Schlimmstenfalls entsteht so eine höchst ungünstige Abwärtsspirale. Ich zweifle an mir, habe dadurch keinen vollen Zugang zu meinen Ressourcen und schlafe vielleicht auch noch schlecht. Dadurch bleibe ich unter meinen Möglichkeiten, mache vielleicht Fehler oder bin ständig stark angespannt und gestresst. Das führt bei vielen Menschen dazu, dass auch die Kommunikation leidet und der Tonfall öfter mal schärfer ist. Und so verstärken sich die Selbstzweifel, was wiederum zu noch größerer Anspannung und Ermüdung führt usw.

Was hilft?

Wenn die Selbstzweifel nur vorübergehend entstehen, weil du gerade etwas Neues wagst, dann kann neben der Idee zu den Entscheidungen von weiter oben auch aktives Zustandsmanagement helfen. Zum Beispiel kannst du mit den folgenden Fragen die Ängste vor möglichen Folgen minimieren:

  • Was kann schlimmstenfalls passieren?
  • Werde ich entlassen oder gesteinigt?
  • Liebt meine Familie mich dann weniger?
  • Stirbt irgendjemand?

Nicht perfekt sein wollen

Oder du veränderst die Perspektive. Viele Studien und Erfahrungen zeigen, dass gerade Führungskräfte, die nicht ständig so tun, als hätten sie alles perfekt im Griff, eher von ihren Mitarbeitern geschätzt werden. Auch ist es eben nicht so, dass der Supermann oder die Superfrau die Hochachtung ihrer Mitarbeiter gewinnen.

Ich selbst habe mir lange Zeit das Leben schwer gemacht, weil ich möglichst perfekt sein wollte. Und dann habe ich mir überlegt, wen ich besonders toll finde. Das sind bei mir gerade die besonders menschlichen Personen, die zu ihren Unzulänglichkeiten stehen.

Mein Wahlspruch ist seither in vielen Kontexten: Das Unperfekte macht den Charme. Natürlich nicht bei der Operation am offenen Herzen. Aber in vielen anderen Situationen des täglichen Miteinanders.

tiefsitzende Selbstzweifel

Wenn all das für dich zwar nachvollziehbar klingt, du jedoch keine Erleichterung spüren kannst, dann sitzen deine Selbstzweifel vermutlich doch sehr tief. Dagegen helfen in der Regel keine rationalen Überlegungen. Um solch tiefsitzende innere Bremsen zu lösen, braucht es Prozesse, die Veränderungen in den tieferen Schichten des Unbewussten anregen.

Da ich selbst das Problem lange Zeit hatte, weiß ich auch, wie erlösend es sein kann, Selbstzweifel aufzulösen und in Selbstvertrauen zu transformieren.

Ich kann dir zeigen, wie es geht und mit dir den Weg gehen. Neugierig? Melde dich gern.

Die Autorin: Ingrid Huttary, Mindset-Expertin für souveräne Führung und gesunde Lebensbalance

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