Selbstvertrauen, der Motor der Umsetzung

Superwoman als Bild für stark in der Umsetzung
Selbstvertrauen, der Motor der Umsetzung

Wenn ich stark in der Umsetzung sein möchte, brauche ich Selbstmotivation. Diese hat sehr viel damit zu tun, wie sehr ich mir selbst vertraue. Wie sehr ich daran glaube, dass ich die Umsetzung auch schaffe. Erst wenn ich daran glaube, dass mein Traum auch meine gelebte Realität werden kann, macht es für mich Sinn, in die Handlung zu kommen. Wenn ich irgendwo tief in mir drin ein „Das schaffst du eh nicht“ habe, dann ist es im Grunde sinnvoller, auf der Couch liegen zu bleiben und meinen Traum zu hegen und zu pflegen. Denn ohne den festen Glauben an seine Realisierbarkeit ist das Risiko, dass ich ihn verliere, viel zu groß.

Solange ich auf der Couch liege und davon träume, bleibt mir diese schöne Vorstellung erhalten. Gehe ich aber das Wagnis ein, mich an die Umsetzung zu machen und scheitere, dann ist er weg der Traum – zerschellt an den Klippen der Realität oder den Hürden meiner Zweifel.

Vom schwankenden Glauben

Der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge. Und der Glaube daran, dass ich es schaffen kann, beeinflusst massiv, wie ich an die Umsetzung gehe. Denn, in dem Moment, wo ich tatsächlich hoffnungsfroh unterwegs bin, setze ich jede Menge positive Energie frei. Deswegen ist es bei der Festlegung eines Ziels so wichtig, nicht nur das „ja, ich will das“, sondern eben auch das „ja, ich kann das, ich traue mir das zu“ abzuklopfen. Im wirklichen Leben ist dieser Glaube an mich selbst bei den Wenigsten unerschütterlich, immer in derselben Intensität vorhanden. An manchen Tagen fühle ich mich vielleicht wie Superwoman oder Superman. An anderen geht es mir eher so, als hätte man mir die Luft rausgelassen und übrig geblieben ist ein zweifelndes verschrumpeltes Häufchen. Ich denke, Schwankungen gehören dazu.

Deswegen finde ich es ungeheuer hilfreich, wenn ich an meiner Seite Menschen habe, die ebenfalls an mich und meine Projekte glauben. Menschen mit denen ich mich über meine Erfolge austausche. Und auch über meine Zweifel oder über Misserfolge und was diese vielleicht noch für Schätze für mich bereithalten. Die mich, wenn ich gerade keinen Zugang zu dem doch so essentiellen Glauben an meinen Erfolg habe, an das erinnern, was ich vielleicht ein paar Tage zuvor noch selbst verkündet und geglaubt habe.

Wenn Kritik das Positive überlagert

Vor einigen Jahren war ich bei einer Kollegin im Training, die ich sehr für ihr lockeres, aus den Tiefen heraus selbstbewusstes Arbeiten bewundere. An dem Tag, um den es mir hier geht, hatte eine Teilnehmerin, die wir durchaus schätzten und die großen Einfluss auf die anderen Teilnehmer hatte, massive Kritik geübt. Plötzlich fing meine Kollegin an, das bis hierher gut gelaufene Training in Gänze in Frage zu stellen. Und ihre grandiosen Fähigkeiten gleich mit. Ein übrigens weit verbreitetes Phänomen: aufgrund eines Ereignisses, das uns aufwühlt, das Kind mit dem Bade auszuschütten und mal eben quasi alles negativ zu bewerten. Sie war mir damals sehr dankbar, dass ich ihre groben Verallgemeinerungen gleich hinterfragt habe. „Du denkst also tatsächlich, dass alles bisher nicht gut genug war? Wirklich alles? Und dass diese eine Kritik heißt, dass du eine schlechte Trainerin bist?“ Ich habe so lange übertrieben, bis wir beide lachen mussten – ein guter Weg, um aus der negativen Gefühlsspirale wieder auszusteigen.

Grundvertrauen und Dranbleiben

An mich selbst glauben heißt auch nicht, dass ich zu dem Zeitpunkt, wo ich mich entscheide, meinen Traum in die Realität umzusetzen, schon alles, was ich dafür brauche, habe, weiß und kann. Es heißt aber, dass ich dieses Grundvertrauen in mich selbst zumindest die meiste Zeit habe. Und dass ich in der Lage bin, dranzubleiben und mir alles, was es für meinen Erfolg braucht, anzueignen. Sowohl Selbstvertrauen als auch die Fähigkeit, Dranzubleiben sind im Übrigen keine angeborenen oder „gottgegebenen“ Fähigkeiten. Beides ist erlernbar.

Umsetzung mit Geduld und Spucke

Und natürlich gehört dann auch eine gehörige Portion Geduld dazu. Viele Menschen überschätzen, was in kurzen Zeiträumen möglich ist oder sitzen ihren Wünschen nach der schnellen Lösung auf (siehe auch Es gibt nur Lösungen mit Preis). Ebenso unterschätzen die meisten Menschen aber auch, was möglich ist, wenn sie wirklich langfristig immer wieder kleine Schritte gehen.  Wichtig ist eben nur das Gehen und nicht nur das Träumen und Warten auf ein Wunder.

Und dass ich mir zugestehe, mir Unterstützung zu holen, an den Stellen, wo ich es allein nicht schaffe oder allein vielleicht unendlich lange brauchen würde und womöglich etliche Schleifen drehe. Sei es fachliche Unterstützung, strategische oder eben Unterstützung im Bezug auf mein Mindset.

 Die Autorin: Ingrid Huttary, Coach für Selbstwirksamkeit und Lebensfreude

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6 Comments

  1. Susi Bayer 08/09/2016at7:02

    Liebe Indrid,
    dem kann ich voll und ganz zu stimmen und möchte noch ergänzen:
    Lieber ein nach dem Ausprobieren zuplatzter Traum, als ein nicht erfüllter, nagender, fordernder Traum!
    Also auf geht’s 🙂
    Viele Grüße Susi

    Reply
    1. Ingrid Huttary 08/09/2016at8:25

      Ja, genau. Auf geht’s, mit System und Struktur. Liebe Grüße zurück Ingrid

      Reply
  2. Evi Anderson-Krug 08/09/2016at21:42

    Liebe Ingrid,
    ein schöner Beitrag – und da ist sehr viel Wahres drin. Vor allem die Menschen, die einen wieder mal auf Kurs bringen, sind enorm wichtig. Danke dafür und viele Grüße, Evi

    Reply
    1. Ingrid Huttary 09/09/2016at9:48

      Danke liebe Evi. Ja, Menschen, die einen unterstützen, sind so wichtig. Und wenn man sie nicht im unmittelbaren Umfeld hat, lohnt es sich, sie gezielt zu suchen.

      Reply
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