Überforderung und was dagegen hilft

Überforderung - jonglierende Frau

Neulich ist mir aufgefallen, dass ich hier auf meinem Blog noch gar keinen Artikel zum Thema Überforderung geschrieben habe. Dabei begegnet mir dieses Thema in meinen Coachings und Trainings sehr häufig. Nicht jeder gibt gern zu, wenn er sich überfordert fühlt. Aber die Erkenntnis,. dass mir etwas zu viel wird, ist wichtig. Sonst steuere ich nicht rechtzeitig gegen.

Frühe Prägung

Mir selbst liegt das Thema besonders am Herzen. Ich habe gefühlt bereits mit der Muttermilch das Gefühl der Überforderung mitbekommen. Denn die Generation meiner Mutter, zumindest in der Kleinstadt aus der ich stamme, hatte noch nicht so viele Wahlmöglichkeiten, wie ich sie später hatte.

Auch wenn meine Mutter sehr früh verstorben ist, sodass ich sie nicht mehr selbst fragen kann, bin ich mir sicher: sie war heillos überfordert in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter von vier Kindern, von denen drei sehr dicht hintereinander geboren wurden. Und dieses Grundgefühl hat sich auf mich übertragen.

Mir war das lange Zeit gar nicht bewusst. Doch durch meinen Beruf und die Arbeit mit inneren Anteilen und inneren Stimmen ist mir irgendwann aufgefallen, dass ich wie eine Art Mantra mir ganz oft sagte: Ich kann nicht mehr. Mit diesem Satz geht natürlich kein positives Lebensgefühl einher. Inzwischen bemerke ich hingegen immer öfter den Gedanken: Ich liebe meine Leben. Sei es morgens beim Duschen oder im Bett mit meinem Cappuccino oder auch in Seminaren, in denen der Funke zwischen mir und den Teilnehmenden überspringt.

Konstruktive Gegenmaßnahmen

Wie bin ich von A nach B gekommen? Zunächst habe ich angefangen zu überprüfen: Bin ich wirklich in der Überforderung? Kann ich wirklich nicht mehr? Oder ist es einfach eine Denkgewohnheit? Und weil ich dank der jahrelangen Anwendung von NLP sehr lösungsorientiert unterwegs bin, habe ich einiges geändert in meinem Leben. Sowohl im Innen, als auch im Außen.

So habe ich im Außen zum Beispiel mehr Pufferzeiten eingebaut und im Innen eine konstruktivere Art des Selbstgesprächs etabliert. Dafür habe ich mich des Öfteren gefragt: Was brauchst du jetzt? Und habe dann nach Möglichkeit natürlich zugesehen, dass ich dann auch für mich sorge.

Parallel läuft bei mir die ganze Zeit mit, den Fokus der Aufmerksamkeit zu lenken. Und so allmählich meine Wahrnehmung und meine Denkstrukturen im Sinne des P im NLP neu zu programmieren. Deswegen ist für mich das oft gescholtene P im NLP auch positiv besetzt. Weil es im Alltag hilft, hinderliche Denkmuster in förderliche umzuwandeln, wie z.B. beim Thema Überforderung.

Achte auf deinen inneren Dialog

Achte, wenn du magst, ab jetzt mal darauf, wie du mit dir sprichst. Sagst du Sätze zu dir, wie: Stell dich nicht so an. Andere schaffen das doch auch. Keine Angst, du bist mit solch rüdem Umgang mit dir selbst wahrlich nicht allein. Aber schöner ist es natürlich, wenn du liebevoller mit dir sprichst. Wenn du dich das nächste Mal dabei „ertappst“, dass du so zu dir sprichst, leg den inneren Schalter um und sei nett zu dir. Oder frag dich auch: Was brauchst du jetzt?

Im zweiten Schritt achte auch mal darauf, wie oft du „müssen“ denkst. Ich muss noch dieses oder ich muss noch jenes. Frag dich gern immer wieder: Muss ich das wirklich? Was würde passieren, wenn ich es lasse? Was würde passieren, wenn ich selbst entscheide, wann ich es mache?

Der eigene Anspruch als Treiber der Überforderung

In meinen Coachings hängt das Thema der Überforderung oft mit dem hohen Anspruch an sich selbst zusammen. Wir arbeiten dann meistens daran, diesen Anspruch zu reduzieren und eine neue, liebevollere Haltung zu sich selbst zu finden, auch eine Art der Umprogrammierung 😉. Ich habe an anderer Stelle schon einmal über die Idee geschrieben, mehr Milde walten zu lassen. Mir begegnet zum Beispiel nicht selten der Anspruch, den ich auch von mir selbst kenne, am besten beim ersten Mal schon so gut zu sein, wie andere, die jahre- oder jahrzehntelange Übung haben. Als ich angefangen habe, Seminare zu halten, wollte ich das am liebsten gleich so gut machen, wie die Trainer von denen ich gelernt hatte. Ein illusorischer Anspruch.

Das Pareto-Prinzip gegen den Perfektionismus

Im Außen hilft beim hohen Anspruch, wenn es nicht um Trainings geht, sondern z.B. um eine Präsentation oder eine Email, der pragmatische Ansatz des Pareto Prinzips. Das Grundprinzip, in 20 % der Zeit, 80 % des Ergebnisses zu erzeugen und eben nicht in die Kür zu gehen, um das perfekte Ergebnis zu erschaffen. Um mich darauf einzulassen, muss ich allerdings erst den hohen Anspruch reduzieren. Manchmal hilft es, sich die Verhältnismäßigkeit von eigenem Anspruch und Ergebnis bewusst zu machen.

Tief sitzende Muster

Oft stecken hinter den hohen Ansprüchen tief sitzende Überzeugungen und Ängste. So kann zum Beispiel ein ausgeprägtes Impostor-Syndrom, also die ausgeprägte Angst, dass irgendjemand entdecken könnte, dass man doch nicht so gut ist, zugrunde liegen. Auch dazu habe ich an anderer Stelle einen eigenen Artikel verfasst. Und auch hier hilft es, die zugrunde liegenden Denkmuster zu hinterfragen und die anstrengenden Überzeugungen zu verändern.

Bedeutung ändern

Was natürlich sowohl gegen den eigenen hohen Anspruch hilft als auch gegen Überforderung, ist das klassische NLP-Bedeutungs-Reframing. Welche Bedeutung könntest du den Dingen, mit denen du dich stresst, geben?

Ein Klassiker hierzu wären zum Beispiel Misserfolge. Wenn dir mal etwas nicht gelingt, dann nimm es als Erfahrung. Eine meiner Kolleginnen sagt sich gerade bei größeren Missgeschicken: Der Lernschritt war groß. Und da ist was dran.

Zum Thema Bedeutung aktiv vergeben habe ich auch in meinem Artikel „Strategien zur Gelassenheit“ ein paar weitere Ideen gesammelt. Darüber wie stark unsere Gedanken unser Befinden beeinflussen, findest du hier spannende Forschungsergebnisse.

Wie ist es bei dir? Fühlst du dich manchmal überfordert? Wie steuerst du gegen?

Die Autorin: Ingrid Huttary, Mindset-Expertin für souveräne Führung und gesunde Lebensbalance

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