Was für ein Jahr

Was für ein Jahr
Was für ein Jahr

Jetzt geht es als zur Neige dieses ganz besondere Jahr 2020. Im Frühjahr habe ich noch ungläubig und trotzig hier gesessen und konnte es kaum glauben, dass tatsächlich mein Skiurlaub ausfällt. Nie im Leben hätte ich mir träumen lassen, dass das nur ein kleiner Vorgeschmack sein könnte, auf all die Einschränkungen und Unwägbarkeiten, die im Laufe des Jahres folgten.

Sowohl als auch

Und dabei geht es mir noch richtig gut. Klar, auch bei mir hat es im Laufe des Jahres Absagen und Verschiebungen en masse gegeben. Und jetzt zum Ende des Jahres vermehrt Umstellungen von Präsenzveranstaltungen auf Onlineseminare. Aber: In meinem Umfeld sind noch alle gesund. Ich habe zwar insgesamt schon etliche finanzielle Einbußen, habe aber treue Auftraggeber und immer mehr Coachingklient*innen, sodass ich auch finanziell überraschend gut durch diese Zeit gekommen bin.

Klar, im Laufe des Jahres sind einige mit Freundinnen geplante Reisen ins Wasser gefallen und ob wir sie in diesem Jahr nachholen können, ist noch mehr als ungewiss. Aber: Ich konnte trotz allem im September meinen ersten NLP-Kompaktkurs auf Kreta halten mit einer ganz intensiv mitarbeitenden kleinen Gruppe. Und ich bin ganz zuversichtlich, dass ich den Kurs auch in diesem Jahr wieder halte.

Unbewusste Mechanismen entlarven

Natürlich weiß ich, dass andere Kollegen und Berufsgruppen weit weniger gut durch diese Zeit gekommen sind. Ich denke jedoch, dass die größte Herausforderung darin besteht, den tief in unserem Gehirn sitzenden Mechanismen nicht aufzusitzen. Verluste rufen beim Menschen doppelt so starke Gefühle hervor wie Gewinne. Das heißt, wenn wir unseren unmittelbaren Gefühlen freien Lauf lassen, dann führen die vielen Einschränkungen der letzten Monate beständig zu schlechter Laune, Wut und Frust.

Eine ganze Gesellschaft muss plötzlich über einen sehr langen Zeitraum hinweg immer wieder auf Selbstverständlichkeiten, auf liebgewonnene Privilegien, auf Freiheit, Nähe, Geselligkeit u.v.m. verzichten. Da ist es nur natürlich, dass unser Schmerzzentrum im Gehirn immer wieder anschlägt. Diesen unwillkürlichen Empfindungen freien Lauf zu lassen, ist jedoch weder befriedigend noch sinnvoll.

Ändere den Rahmen

Deswegen habe ich weiter oben bei allen erlebten Einschränkungen und Verlusten immer gleich dazugeschrieben, was ich an Erfreulichem und Positivem dagegen halten kann. Im NLP sprechen wir von der klassischen Reframing-Strategie, weil wir das, was uns ärgert oder stört, in einen anderen Rahmen stellen (frame = englisch Rahmen). Wenn ich diese Strategie halbwegs konsequent einsetze, kann ich dem automatischen Mechanismus im Gehirn recht gut entgegenwirken.

Ein, wie ich finde, ebenso schönes, wie hilfreiches Reframing hat meine Schwester bereits im Frühjahr mit dem Bild geprägt, dass wir im Corona Dampfer in der ersten Klasse sitzen. Ihr „wir“ bezog sich zunächst vor allem auf ihr unmittelbares Umfeld von zumeist pensionierten Lehrerinnen, von denen niemand durch die Krise in finanzielle Nöte gestürzt wurde. Meines Erachtens lässt sich diese Wahrnehmung der „ersten Klasse“ jedoch auf viele andere Deutsche und Europäer ausdehnen, die trotz aller Herausforderungen auf ein insgesamt recht gutes Gesundheitssystem vertrauen dürfen und deren Verluste bei allem Ärger über vorhandene Unzulänglichkeiten insgesamt doch oft abgefedert werden.

Dankbarkeit hilft auch

Neben dem klassischen Reframing ist natürlich auch die hier schon mehrfach thematisierte Dankbarkeit hilfreich, um immer wieder den eigenen Fokus auf das zu lenken, was trotz all der Einschränkungen vorhanden ist. Wofür kannst du dankbar sein, vielleicht noch jenseits der „ersten Klasse auf dem Coronadampfer“? Ich selbst bin natürlich sehr dankbar dafür, dass ich trotz meiner Selbstständigkeit nicht in finanzielle Schwierigkeiten gekommen bin, für die große Wohnung, die es leicht macht, sich nicht auf die Nerven zu gehen, für den Mann an meiner Seite und, und und …

Und natürlich bin ich auch dankbar für die Erfahrungen, die ich ohne Corona nicht gemacht hätte. Für die überraschend intensiven Webinare, für Flexibilität an allen Ecken und Enden, für viele Begegnungen im kleinen Kreis, egal ob offline oder online.

Wofür bist du dankbar?

Und jetzt die Hoffnung

Mit den inzwischen gestarteten Impfungen kommt jetzt für 2021 die Hoffnung auf, dass wir uns bald wieder näherkommen dürfen, wieder Feste feiern, auf Reisen gehen und Freunde ohne Angst umarmen können. Mit dieser Hoffnung hebt sich die Stimmung, endlich ist ein Ende des Ausnahmezustands absehbar. Es mag noch ein Weilchen dauern, bis wir wieder miteinander in geschlossenen Räumen fröhlich singen und tanzen. Trotzdem blicke ich voller Zuversicht ins Jahr 2021 und freue mich darauf, all das, was so lange nicht möglich war, dann umso mehr genießen zu können. Denn das, was wir eine Weile entbehrt haben, erfreut uns dann, wenn es wieder geht, ja dafür umso mehr.

Worauf freust du dich besonders in 2021?

In diesem Sinne wünsche ich dir einen ganz wunderbaren Start in ein für dich hoffentlich ganz erfreuliches Jahr 2021.

Die Autorin: Ingrid Huttary, Mindset-Expertin für souveräne Führung und gesunde Lebensbalance

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2 Comments

  1. Angelika Streblow 30/12/2020at10:14

    Liebe Ingrid,
    Vielen herzlichen Dank für Deine Inspirationen im Jahr. Ich wünsche Dir und Deiner Familie von Herzen ein zufriedenes und erfolgreiches Jahr 2021

    Reply
    1. Benutzer-Avatar Ingrid Huttary 30/12/2020at10:34

      Liebe Angelika,
      das wünsche ich dir natürlich auch, Zufriedenheit und Erfolg in 2021. Damit kann das Jahr nur gut werden.
      Liebe Grüße
      Ingrid

      Reply

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