Glücklich sein – ein schwieriges Unterfangen

lachende Frau als Sinnbild für glücklich sein

 

Warum ist es so schwierig, glücklich zu sein?

Viele Menschen wünschen sich etwas, was zunächst gar nicht so viel zu sein scheint: glücklich sein. Allerdings ist dieses „glücklich sein“ gar nicht so leicht. Unser Gehirn ist nämlich dummerweise von Hause aus nicht auf glücklich sein vorprogrammiert.

Die ungünstige Voreinstellung

Letzte Woche haben wir im Seminar viel über das Thema gesprochen. Was macht es so schwer, glücklich zu sein? Einer der Hauptfaktoren, der uns im Weg steht, ist die Voreinstellung unseres Gehirns. Im Fachjargon heißt das: die Negativitätsdominanz. Zu Deutsch: wir empfinden negative Gefühle intensiver als positive. Und leider werden die unangenehmen Gefühle auch leichter ausgelöst.

Sicherheit vor Glücklich sein

Diese Voreinstellung hat sich fürs Überleben bewährt. Diejenigen, die sich beim leisesten Rascheln im Gebüsch lieber in Sicherheit brachten, statt weiter genussvoll am Gänseblümchen zu schnuppern, haben eher überlebt. Wir sind also die Nachfahren derer, die sich in Sicherheit gebracht haben. Bis heute scheuen daher die meisten Menschen das Risiko stärker als sie das Glück suchen.

Dazu gibt es etliche spannende Studien. So schlägt unser Gehirn zum Beispiel stärker aus bei 50,- € Verlust, als bei 50,- € Gewinn. Das heißt, Verluste tun mehr weh, als Gewinne in gleicher Höher Freude bereiten. Wir sind also eher auf die Erfahrung von Unglück gepolt, als auf den Genuss des Glücks.

Ums Glücklich sein müssen wir uns aktiv bemühen

Und weil diese Voreinstellung bei allen Menschen so ist – wenn auch in etwas unterschiedlicher Ausprägung – lautet mein etwas flapsiges Fazit in meinen Seminaren zum Gehirn: Wenn du dein Gehirn machen lässt, was es will, dann macht es nur „Scheiß“. Das stimmt natürlich nicht ganz. Es beschützt dich halt. Aber glücklich wirst du so nicht. Oder, wie schon Stefan Klein in seinem sehr lesenswerten Buch „Die Glücksformel“ schreibt: Das Unglück kommt von allein, um das Glück hingegen müssen wir uns aktiv bemühen.

Glücklich sein ist also das Ergebnis von aktivem Gegensteuern gegen die Grundtendenz unseres Gehirn. Ich habe es an anderer Stelle zum Thema Achtsamkeit frei nach Jens Corssen auch mal beschrieben als: zum zweiten Mal am Tag aufwachen. Denn wenn wir auf Autopilot unterwegs sind, nehmen die negativen Gefühle überhand.

Erfolge feiern

Ich habe schon einige Male darüber geschrieben, wie wichtig es ist, den Fokus der Aufmerksamkeit bewusst zu lenken, z.B. um die eigene Zufriedenheit im Alltag zu steigern. Das, worauf ich meine Aufmerksamkeit richte, nehme ich verstärkt wahr. Deswegen lohnt es sich zum Beispiel regelmäßig ganz bewusst Erfolge zu feiern, die großen wie die kleinen. Im Seminar vor zwei Wochen erzählte eine Teilnehmerin, dass sie abends regelmäßig drei Erfolge des Tages aufschreibt. Das verändert den Fokus und sorgt zugleich auch oft noch für eine bessere Schlafqualität, weil die letzten Gedanken, die ich vor dem Einschlafen denke, meine Träume beeinflussen.

Dankbarkeit

Ein Klassiker, um öfter glücklich zu sein und den eigenen Fokus zu lenken, ist Dankbarkeit. Auch dazu habe ich schon mehrfach geschrieben, weil es so wichtig ist. Gerade auch in schwierigen Zeit, deswegen habe ich die Dankbarkeit auch in meinem Artikel zum Krieg und zum veränderten Fokus erwähnt.

Dankbarkeit aktiv zu üben ist auch deswegen wichtig, weil neben der ungünstigen Voreinstellung auch der Gewöhnungseffekt für unser Glück nicht förderlich ist. Wenn ich immer warmes Wasser aus der Leitung zur Verfügung habe, bin ich vermutlich nicht täglich automatisch dankbar dafür. Auch der Partner, der gute Job, das Einkommen werden schnell selbstverständlich, wenn ich mir nicht aktiv immer wieder bewusst mache, wie dankbar ich für all das sein kann.

Und Dankbarkeit rückt auch vieles zurecht. Es lohnt sich, mir immer wieder bewusst zu machen, wie dankbar ich für meine sichere Umgebung sein kann, dafür, dass ich als Frau in Deutschland im 21. Jahrhundert so viel bessere Rahmenbedingungen habe, als Frauen in anderen Ländern und anderen Zeiten und noch so viel andere glückliche Umstände mehr. Und wenn ich das regelmäßig tue, dann erscheint so manche Unbill plötzlich nichtig und klein.

Ungünstiges Verhalten

Und neben all den Dingen, die ich aktiv tun kann, sollte ich auch einiges lassen. Grübeln über Dinge, auf die ich keinen Einfluss habe, hilft nicht. Und mehrfach am Tag Nachrichten anschauen, trägt eher zum unglücklich sein bei, als zum glücklich sein. Weil die Nachrichten dem Prinzip folgen, das unser Gehirn vorgibt. Schlechte Nachrichten geben größere Schlagzeilen als gute. Also sollten wir sie uns dosiert zu Gemüte führen.

Wahrscheinlich weißt du all das längst. Und doch finde ich es wichtig, sich regelmäßig daran zu erinnern. Damit der Autopilot öfter gestört wird durch aktives Bemühen ums Glück. Und dann brauche ich gar nicht mehr so viel im Außen, um dem Traum vom kleinen Stückchen Glück immer näher zu kommen.

Die Autorin: Ingrid Huttary, Mindset-Expertin für souveräne Führung und gesunde Lebensbalance

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2 Comments

  1. Brigitte 12/05/2022at9:55

    Liebe Ingrid,
    gerade habe ich mir deine Videos zur Erklärung von Basistechniken im NLP ” in 100 Sekunden” angeschaut. Das machst du genial! Sehr lebendig und immer auch mit konkreten Beispielen….Und deine handgeschriebenen Merkhilfe-Plakate sind erfrischend fürs Auge, besser als irgendwelche Powerpoints…
    Kompliment
    herzlich Brigitte Mohnkorn

    Reply
    1. Benutzer-Avatar Ingrid Huttary 12/05/2022at11:00

      Vielen lieben Dank für das Kompliment. Freut mich sehr!!
      Liebe Grüße und bis bald Ingrid

      Reply

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