Der Krieg verändert den Fokus

Krieg verändert Fokus - Rose und Munition

Der Krieg verändert den Fokus

Aktuell ist mein Terminkalender wieder voll. Nach wie vor noch einige Online-Trainings, aber zunehmend auch wieder Seminare in Präsenz. Neben den vielen Coachings zwischendurch und der Organisation meiner Bildungsurlaube auf Kreta bleibt mir da wenig Zeit, um Blogartikel zu schreiben.

Doch bei der Suche nach einem älteren Artikel, den ich vielleicht einfach erneut veröffentlichen könnte, fiel mir auf, dass viele meiner Inhalte angesichts von Krieg und unfassbarem Leid im täglichen Bewusstsein irgendwie nicht ganz passen.

Die Wunderfrage passt nicht mehr ganz

So habe ich vor einigen Jahren zum Beispiel einen Artikel über die Wunderfrage geschrieben. Eine ganz wundervolle Frage. Hier nochmal zur Erinnerung:

Angenommen in der Zeit, in der du geschlafen hast, geschieht Wunder. Das, was dich so beschäftigt, ist gelöst. Und wenn das so schnell geschieht, dann wäre es ja tatsächlich ein Wunder. Und du wachst am nächsten Morgen auf. Und dein Wunder ist genau in der Zeit geschehen, in der du geschlafen hast. Niemand erzählt dir, dass ein Wunder geschehen ist. Und dennoch bemerkst du es. Woran merkst du, dass das Wunder geschehen ist?

Aktuell würden vermutlich viele Menschen antworten: Der Krieg ist vorbei. Vor vier Jahren konnte ich diese Frage noch auf persönliche Probleme beziehen und dafür ist sie ganz ausgezeichnet geeignet. Weil sie oft dazu führt, dass sie das scheinbar Unmögliche auf einmal ganz real erscheinen lässt.

Das eigene Denken aktiv gestalten

Doch wenn die Probleme, die mich beschäftigen, so ganz außerhalb meiner eigenen Reichweite sind, dann bewirkt diese Frage nicht so viel, wie bei persönlichen Themen. Trotzdem finde ich es gerade in diesen herausfordernden Zeiten wichtig, sich mit dem eigenen Denken und den daraus resultierenden Gefühlen zu beschäftigen.

Vielleicht kennst du den Grundgedanken von „Love it, change it leave it“. Auch dazu habe ich vor einiger Zeit mal ein paar Gedanken veröffentlicht. Natürlich geht es meines Erachtens nicht darum, den Krieg zu lieben. Und ich finde es auch sinnvoll, mich einigermaßen auf dem Laufenden zu halten und das aktuelle Geschehen nicht vollständig auszublenden. Ich erlebe allerdings aktuell bei vielen Menschen, dass sie fast ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die schrecklichen Nachrichten und Bilder ausrichten. Mit dem Effekt, dass sie kaum noch schlafen, sich extrem schlecht fühlen und zugleich extrem ausgeliefert. Denn viel dagegen tun können wir als Einzelne aktuell nicht.

Gedanken loslassen kann helfen

In manchen Extremen führt es dazu, dass Menschen sich bereits alle möglichen Szenarien für alle möglichen Fälle ausdenken. Ich will das hier nicht verurteilen. Ich denke nur, dass der Horror in den eigenen Köpfen nur noch schlimmer wird. Und damit ist niemandem geholfen. Denen nicht, die aktuell unter Beschuss stehen und denen nicht, die sich in diese Szenarien reinsteigern. Ich habe bereits in vielen anderen Zusammenhängen empfohlen, umzufokussieren. Und ich denke, auch angesichts der aktuellen Situation hilft es, immer wieder ins „leave it“, ins Loslassen der Grübeleien und Gedanken zu gehen. Und das gelingt am besten, indem wir uns andere Gedanken machen.

Dankbarkeit und Optimismus üben

Ich will nicht behaupten, dass das leicht ist. Doch es lohnt sich gerade jetzt zum Beispiel immer wieder Dankbarkeit zu üben. Denn Dankbarkeit gehört mit zu den gesundmachendsten Gefühlen, das ist recht gut beforscht. Auch lohnt es sich, trotz allem optimistisch zu bleiben. Niemand kann sich wirklich sicher sein, was die Zukunft bringt. Eine der Säulen von Resilienz ist nicht zuletzt Optimismus. Wenn das Gute, auf das ich hoffe, wirklich eintritt, dann kann ich mich freuen, dass ich zu Recht optimistisch war. Und wenn es doch schlimmer kommt, dann bin ich als Optimistin resilienter, als wenn ich mich meinen Sorgen hingegeben hätte.

Aktiv mit den eigenen Zustand angehen

Versteh mich nicht falsch. Mir geht es nicht um Ignoranz und ich weiß auch, dass manche Menschen durchaus wissen, dass es niemandem hilft, wenn sie sich sorgen und trotzdem aus dem Gedankenkarussell nicht einfach aussteigen können. Deswegen schreibe ich das heute hier: Weil ich glaube, dass es doch geht, wenn wir uns aktiv darum bemühen. Dazu passt der Satz, den ich oft in meinen Stressmanagementseminaren äußere: Wenn ich mein Gehirn machen lasse, was es will, das macht nur „Scheiß“. Weil unser Gehirn automatisch das Negative stärker bewertet als das Positive. Und je mehr Negatives im Außen, umso wichtiger ist es meines Erachtens, das Gehirn in die positive Richtung zu lenken. Aktiv, Tag für Tag.

Manche engagieren sich auch, um aus der Erstarrung herauszukommen. Sie gehen demonstrieren oder helfen Geflüchteten. Auch das halte ich – neben der Tatsache, dass es auch jenen hilft, die gerade Hilfe brauchen – für einen guten Weg, um das Gefühl der Hilflosigkeit loszuwerden. Denn so kann ich zumindest in dem mir gegebenen Rahmen Lösungen finden und bin da, wo es geht, handlungsfähig.

Kannst du mit meinen Überlegungen was anfangen? Wie gehst du mit der Situation um?

Die Autorin: Ingrid Huttary, Mindset-Expertin für souveräne Führung und gesunde Lebensbalance

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5 Comments

  1. Brigitte 07/04/2022at8:22

    Liebe Ingrid,
    danke dir! Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass du das direkt für mich geschrieben hattest. Ja, ich will mich aus dem beklemmenden Strudel herausziehen….
    herzlich Brigitte

    Reply
    1. Benutzer-Avatar Ingrid Huttary 07/04/2022at10:52

      Liebe Brigitte,
      ja, ich habe auch an dich gedacht!.
      Liebe Grüße Ingrid

      Reply
  2. gina 07/04/2022at16:46

    Danke Ingrid! Ein “für mich zugeschriebenen” Post!

    Reply
    1. Benutzer-Avatar Ingrid Huttary 07/04/2022at17:13

      Liebe Gina, sehr gern.
      Bis bald, liebe Grüße
      Ingrid

      Reply
  3. Pingback:Glücklich sein – ein schwieriges Unterfangen - Ingrid Huttary

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